Tipps für einen insektenfreundlichen Garten
Bienen, Hummeln & Co. werden sich freuen - Verwandeln Sie Terrasse, Balkon oder Garten in ein Insekten-Paradies
Wir zeigen Ihnen wie's geht.
Insektenschutz kann einfach sein
Insekten haben es schwer – sie finden immer weniger Futter für sich und ihren Nachwuchs. In den letzten Jahren sind die Bestände von (Wild)-Bienen und anderen Insekten deutlich zurückgegangen. Zeit, den kleinen und äußerst nützlichen Tieren unter die Arme – pardon: die Flügel – zu greifen.
Wir stellen Ihnen hier ein paar einfache Ideen vor, die Sie auf Terrasse, Balkon oder im Garten verwirklichen können, um die Lebensgrundlagen unserer heimischen Insekten zu verbessern. Dazu müssen Sie gar nicht viel tun. Schon mit einem kleinen Beitrag leisten Sie Gutes.
Nützlinge in Privatgärten schützen
Insekten sind Nützlinge, sie übernehmen wichtige Aufgaben im ökologischen Gleichgewicht. Sie verrichten summend und brummend tolle Arbeit: Hummeln, Bienen & Co. übernehmen die Bestäubung vieler Pflanzen und sind wichtig für die Nahrungskette, denn sie stehen bei so manchem Tier auf dem Speiseplan. Rund ein Drittel unserer Nahrungsmittel geht auf die Bestäubung durch Insekten zurück!
Die Gründe, warum die Bestände stetig schrumpfen sind vielseitig. Neben dem allgemeinen Artensterben, bedingt durch Agrargifte und die landwirtschaftliche Ausrichtung auf Monokulturen, spielen Überdüngung und versiegelte Flächen eine Rolle. Letzteres betrifft auch die Privatgärten.
Die Privatgärten spielen insgesamt eine nicht zu unterschätzende Rolle: Die Fläche aller Privatgärten ist genauso groß wie die Hälfte aller Schutzgebiete in Deutschland!
Es lohnt sich also, in Privatgärten beziehungsweise auf dem eignen Balkon oder der Terrasse auf Insektenfreundlichkeit zu achten.
Tipp 1: Rückzugsmöglichkeiten schaffen
Auch wenn viele Menschen einen akkurat gemähten Rasen bevorzugen: Insektenfreundlich ist das leider nicht. Insekten mögen hohes Gras, das bietet ihnen Rückzugs- und Brutmöglichkeiten. Vielleicht können Sie beim nächsten Rasenmähen eine Stelle für die Tiere stehen lassen? Das hat sich generell bewährt. Richten Sie also in Ihrem Garten einen Platz ein, an dem das Gras wachsen darf. Sie werden sehen: Hier tummeln sich schon nach kurzer Zeit die Insekten. Hervorragend eignen sich auch Wildblumenmischungen, die es auch in speziell auf die Region abgestimmten Varianten gibt. Mittlerweile gibt es sogar Insektenmischungen als Samen, mit Blumen, die eine Extraportion Nektar bieten.
Dank ihres Saugrüssels bestäuben Schmetterlinge Pflanzen, an die andere Insektenarten nicht dran kommen! Auch die Bestände der Schmetterlinge schrumpfen leider stetig.
Eine weitere Möglichkeit, um den Tieren etwas Gutes zu tun: Lassen Sie immer etwas altes Holz im Garten liegen. Hier finden die Tiere ebenfalls das perfekte Material, um sich sicher verstecken zu können und um den Nachwuchs unterzubringen. Mit dem Leitspruch "Natur darf machen..." liegen Sie immer richtig. Am besten sind für Insekten immer Ecken, wo der Mensch möglichst wenig eingreift und wachsen lässt, was von alleine wächst. Wild und ursprünglich darf es gerne für Insekten sein. Toll sind Laubhaufen und auch Trockensteinmauern, wo die Tiere sowohl sonnige Plätze und schattige Stellen finden.
Tipp 2: Auf insektenfreundliche Pflanzen setzen
Welche Pflanzen sind insektenfreundlich? Die, mit viel Nektar!, lautet die Antwort. Nicht alle Blumen, die hübsch blühen und nett anzuschauen sind, sind automatisch für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge geeignet.
Sie brauchen nicht unbedingt viel Platz für eine insektenfreundliche Bepflanzung. Auch auf der Terrasse oder dem Balkon findet sich zum Beispiel durch die Verwendung von Hochbeeten oder großen Pflanzkübeln und Pflanzkästen ein Plätzchen.
Mit der richtigen Ausstattung ist eine Bepflanzung mit insektenfreundlichen d.h. nektarreichen Blumen auch auf kleinstem Raum kein Problem. Freuen Sie sich über munteres Surren, wenn Bienen & Co. von dem süßen Duft angezogen werden. Schön für Mensch und Tier!
Hier eine Übersicht über insektenfreundliche Pflanzen
Insektenfreundliche Blumen
- Krokus
- Gänseblümchen
- Kegelblume
- Winterling
- Flockenblume
- Glockenblume
- Sonnenhut
- Zinnie
- Kornblume
- Mädchenauge
- Erika
- Herbstaster
- Dahlien (ungefüllt)
- Tagetes (ungefüllt)
Bienenfreundliche Kräuter
- Salbei
- Thymian
- Zitronenmelisse
- Oregano
- Minze
- Liebstöckel
- Bergbohnenkraut
- Borretsch
- Ysop
- Kapuzinerkresse
- Koriander
- Lavendel
- Rosmarin
Insektenfreundliche Stauden und Sträucher
- Brennnessel
- Brombeere
- Blutweiderich
- Wilde Malve
- Wiesenschafgarbe
- Schlehe
- Kreuzdorn
- Liguster
- Haselnuss
- Glockenheide
- Salweide
- Purpur Fetthenne
- Wiesensalbei
Tipp: Die Blühzeiten der Pflanzen sollten so gewählt sein, dass über die Jahreszeiten verteilt - von Frühjahr bis zum späten Herbst - , immer etwas blüht und die Insekten so Nahrung bekommen.
Tipp 3: Wasser zugänglich machen
Nicht nur für uns ist Wasser das Lebenselixier schlechthin. Auch Insekten benötigen es und haben zunehmend Schwierigkeiten, welches zu finden. Stellen Sie den Tieren daher etwas Wasser bereit! Das kann ganz einfach eine flache Schale mit Wasser sein, hinein kommen ein paar Steine oder Stöcke. Diese brauchen die Tiere, um sicher auf dem kühlen Nass landen zu können und um sicher einen Weg vom Wasser weg zu finden. Wer den Tieren - und sich selbst! - etwas richtig Gutes tun möchte, der schafft sich einen Gartenteich an, vielleicht mit künstlichem Bachlauf oder aber einen flach angelegten Brunnen, der etwas Wasser für Insekten zugänglich macht.
Für Nützlinge ideal ist eine Kombination aus Bachlauf und Teichanlage. Die Tiere finden an den Rändern genügend Wasser und profitieren von Steinen an den Rändern des Bachlaufs, die sie als Unterschlupf nutzen, sowie einer nektarreichen Teichbepflanzung.
Insektenfreundliche Teichbepflanzung
Zur nektarreichen Teichbepflanzung gehören zum Beispiel das Pfennigskraut, das Lippenmäulchen oder das schmalblättrige Wollgras. Auch Seggen oder Kalmus eigen sich gut.
Inspiration gesucht? Hier finden Sie viele Terrassenteiche, Wasserspiele, Bachläufe und Zierbrunnen.
Tipp 4: Nistmöglichkeiten schaffen
Mittlerweile sieht man sie überall: Künstliche Nisthilfen! Sie werden mit Materialien gefüllt, die die Tiere zum Nisten benötigen. Aber Achtung: Viele der selbst zusammengebauten Nisthilfen sind zwar gut gemeint, aber nicht gut gemacht. Es gibt Einiges zu beachten, damit sie von den Tieren angenommen werden und nicht sogar schädlich sind. Bei falsch gebohrten Nisthilfen, können Keime und Bakterien eintreten, die die Brut zerstören. Auch sollte aus diesem Grund nie feuchtes Holz mit Rissen genommen werden. Ganz häufig sieht man einfache Tonziegel mit Löchern - auch hier ist Vorsicht geboten, denn diese Nisthilfen sind ungeeignet und werden in der Regel nicht oder nur kaum besiedelt.
So sieht die ideale Nistmöglichkeit aus - Insektenhotels
Hohle und markhaltige Pflanzenstängel oder Pappröhren sind für Nisthöhlen besonders geeignet. Hohle Pflanzenstängel verwenden die Insekten für Ihre Brut und versiegeln den Bau gegen (Fress-)Feinde. Hierfür werden vor allem Schilfrohre verwendet, aber auch Bambusröhren kommen zum Einsatz.
Insektenhotels und mehr
Am besten eignet sich eine spezielle Nisthilfe, die mit allem, was Insekten gerne haben, bestückt ist. In den Bohrlöchern finden Wildbienen-Arten eine geeignete Nisthilfe, Tonziegel sind für Schmetterlinge ideal und Marienkäfer freuen sich über Tannenzapfen und Totholz als Unterschlupf. Die Insektenhäuser können im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse platziert werden - wo immer gerade Platz ist. Wichtig ist, dass sie möglichst regengeschützt aufgehangen werden, so dass möglichst wenig Feuchtigkeit eindringen kann. Hier unsere Beispiele:
Gartenzaunelemente & Insektenschutz
T&J LABO-3D Insektenhaus 1: Hier finden die Insekten Unterschlupf und einen geeigneten Nistplatz. Vor allem anspruchsvolle Wildbienen mögen Abwechslung! Das Insektenhaus wird direkt in eine Zaunanlage integriert.
T&J LABO-3D Insektenhaus 2: Ein Drahtgitter schützt das Insektenhaus vor Fress-Feinden. Auch diese Nisthilfe findet ihren Platz direkt in einem Weidenflechtzaun und dort geschickt platziert.
Tipp 5: Insektengitter an Fenstern und Türen befestigen
Insekten in der Wohnung oder im Haus? Das mag wohl niemand so richtig gerne und viele greifen daher schnell zur Fliegenklatsche, um die Tiere loszuwerden. Wie schade, wenn es sich um Nützlinge wie Bienen und Hummeln handelt. Wenn es möglich ist, dann fangen Sie die Tiere vorsichtig ein und bringen sie wieder nach draußen, hinaus in die "Freiheit". Damit sich die Tiere erst gar nicht in Innenräume verirren, bringen Sie am besten Fliegenschutzgitter an Fenstern und Balkon- oder Terrassentüren an.
Verwenden Sie bitte nie giftige Insektensprays wie z.B. Mückensprays. Auch mit natürlichen Aromen wie Lavendel oder Salbei oder zum Beispiel Kaffeepulver lassen sich Mücken fernhalten.
Tipp 6: Lebensmittel aus Öko-Anbau bevorzugen
Mit dem Einkauf von Produkten aus ökologischer Landwirtschaft fördern Sie Nachhaltigkeit und schützen so auch den Insektenbestand. Auf Pestizide, die den Tieren den Garaus machen können, wird hierbei verzichtet.
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