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Den Garten ordentlich winterfest machen

Lesezeit: 7 min.
Erstellt am: 28.11.2025

Wie Sie Ihren Garten und seine Bewohner auf den Winter vorbereiten: 16 Tipps

Wenn die Blätter fallen und in den Beeten höchstens noch Wintergemüse steht, klingt es sehr verlockend, sich ins Warme zurückzuziehen und die Gärtnerschuhe bis zum Frühjahr in die Ecke zu stellen. Damit Ihr Garten allerdings im nächsten Jahr mindestens genau so schön ergrünt und alles perfekt funktioniert, ist vorher noch ein letzter größerer Arbeitsgang nötig. In der folgenden Checkliste finden Sie alles, was zwischen Absperrhahn und Zweigschnitt zu tun ist.

Check 1: Außenhähne abstellen und Leitungen vollständig entleeren

Außenwasserhahn an Hauswand mit Gartenschlauchtrommel

Eis kann durch seine Ausdehnung selbst Stahlrohre zum Platzen bringen - sogar schon bei nur leichtem Frost.

Stellen Sie daher die Außenwasserzufuhr am Absperrhahn im Haus ab und öffnen Sie alle Außenzapfstellen, damit sie leerlaufen.

Auch Verbindungsleitungen zwischen Haus und Garage oder Gartenhaus sind betroffen. Drückt sich hier Eis auseinander, entstehen schnell Haarrisse, die erst im Frühjahr bemerkt werden.

Dieser Schritt gehört zu den wichtigsten überhaupt - und spart im Zweifel hohe Reparaturkosten.

Check 2: Schläuche, Pumpen und Bewässerungstechnik abbauen und frostfrei lagern

Frost und Kunststoff sind keine guten Freunde. Entleeren Sie daher Schläuche aller Art, Sprinkler, Kupplungen, Filter, Pumpen und Ähnliches gründlich. Anschließend sollte alles trocken und möglichst frostfrei gelagert werden.

Haben Sie dafür nicht genügend Platz, sollten Sie zumindest Pumpen ins Warme bringen - etwa in den Keller. Diese Geräte sind aufgrund filigraner Bauteile im Inneren besonders frostgefährdet. Schon ein verbliebener Tropfen, der zu Eis wird, kann eine teure Teich- oder ähnliche Pumpe zerstören.

Tipp: Schläuche sollten Sie komplett entrollen, auslegen und mit einem hochgebundenen Ende mindestens über Nacht auslaufen lassen - Sie würden sich wundern, wie viel Wasser sich darin befinden kann.

Check 3: Regentonnen und Zisternen sichern und entleeren

Komplett gefüllte Regentonnen können ebenfalls im Winter aufplatzen. Daher sollten Sie folgendes machen:

1. Wasser ablassen

Entleeren Sie die Tonne ganz oder senken Sie zumindest den Wasserstand tief genug ab, damit sich eine Eisdecke schadlos nach oben ausdehnen kann.

2. Zuleitungen trennen

Trennen Sie alle Zuleitungen, damit der Behälter nicht vom nächsten Regen wieder gefüllt wird. Werfen Sie bei der Gelegenheit kurz einen Blick auf Fallrohr und Co: ist diese frei? Entfernen Sie Laub und Schmutz um sich die Arbeit im Frühjahr zu sparen.

3. Tonne verschließen / umdrehen

Drehen Sie die Tonne um oder fixieren Sie den Deckel, damit weder Laub noch Kleintiere hineingeraten können.

Gut zu wissen: Kleinere Falt- und Kunststofftanks sollten über Winter grundsätzlich entleert werden - hier neigen die dünnen Materialien am ehesten zu Frostschäden.

Check 4: Akkus und Gartenbeleuchtung ins Warme bringen

Lithium- und NiMH-Akkus verlieren unter Frostbedingungen Kapazität und altern deutlich schneller. Auch viele Leuchtdioden vertragen Frost nicht sonderlich gut.Bringen Sie daher transportable Leuchten (etwa Solarleuchten, Lichterketten usw.) ins Warme. Gleiches gilt für Werkzeug-Akkus.

Sorgen Sie zuvor dafür, dass die Energiespeicher auf etwa 80 Prozent geladen sind - damit lassen sie sich am schonendsten einlagern. Geeignet ist jeder Lagerort, an dem dauerhaft mindestens 10° C herrschen.

Check 5: Laub gezielt entfernen und liegenlassen

Laub ist im Herbstgarten unvermeidbar - und ist Wohl und Wehe zugleich:

Rasen: Laub entfernen

Eine geschlossene Laubschicht auf dem Rasen führt zu Fäulnis, Pilzbefall und unschönen Kahlstellen. Entfernen Sie es daher möglichst sorgfältig. 
Tipp: am besten das Laub in trockenem Zustand einsammeln, das spart oderntlich Platz beim entsorgen.

Rasenfläche mit Raureif

Beete: Laub liegenlassen

Auf Beeten hingegen ist Laub ein natürlicher Schutz: Es isoliert den Boden, schützt Wurzeln und fördert das Bodenleben. Viele Nützlinge (zum Beispiel Igel) nutzen es als Winterquartier - eine natürliche Win-Win-Situation für Ihren Garten.
Tipp: so kann man sich den Kauf von Abdeckmaterial sparen!

Blumenbeet mit Herbstlaub

Beides können Sie natürlich ideal kombinieren. Beachten Sie jedoch, dass das Laub von Eiche, Walnuss, Kastanie, Rhododendron und Heidelbeere zu einer Bodenversauerung führen kann. Mischen Sie es daher im Zweifel mit anderen Laubsorten und denken Sie auch daran, wenn Sie Reste auf den Kompost schütten.

Apropos Laubhaufen:

Check 6: Natürliche Rückzugsorte für Tiere schaffen

Vogelhäuschen aus Holz mit Schnee auf dem Dach

Igel, Insekten und diverse Nagetiere haben eines gemeinsam: Sie benötigen dringend sichere Winterquartiere. Laub-, Reisig- und Totholzhaufen sind dafür ideal.

Platzieren Sie solche Haufen an einer ruhigen Ecke des Gartens. Achten Sie darauf, keine giftigen oder stark harzenden Gehölze (z. B. Thuja) einzubauen, denn diese zersetzen sich nur schlecht und sind für manche Tiere ungeeignet.

Falls Sie insbesondere den Igeln etwas besonders Gutes tun möchten und in der Werkstatt einige saubere Holzreste haben, können Sie sogar ein regelrechtes Igelhaus bauen. 

Tipp: Die Winterquartiere mithilfe einer Wildkamera zu überwachen, kann für spektakuläre Unterhaltung live aus dem Garten sorgen.

Check 7: Vogelhäuser reinigen und Futterstellen vorbereiten

Amsel, Meise, Spatz und viele andere Vögel bleiben über den Winter hier - haben aber oft große Not, genügend Futter zu finden. Ihre Vogelhäuschen auf Vordermann zu bringen, kann daher lebensnotwendig sein.

1. Gründlich reinigen

Bürsten Sie das Vogelhäuschen oder die Futterstelle gründlich aus und spülen Sie es mit heißem Wasser, um Krankheiten vorzubeugen.

2. Wettergeschützt aufstellen

Stellen Sie das Vogelhäuschen anschließend möglichst wettergeschützt auf und stellen Sie frisches Futter bereit. Es empfiehlt sich zum Beispiel einen eher windgeschützten Bereich zu wählen. Achten Sie darauf, dass das Häuschen oder die Futterstelle so platziert wird, dass Katzen, Marder und Co nicht drankommen können.

3. Futter bereitstellen

In strengen Frostphasen sollten Sie zusätzlich Wasser bereitstellen, die Behälter regelmäßig von Eis befreien und spülen.

Check 8: Rasen ein letztes Mal mähen - aber nicht zu kurz

Zu lange Grashalme bieten Pilzsporen eine ideale Überwinterungsbasis. Bleibt das Wetter im Spätherbst einige Tage trocken, sollten Sie deshalb ein letztes Mal den Rasenmäher hervorholen. Eine Höhe von etwa 4-5 cm ist optimal. Zu kurz geschnittener Rasen ist anfälliger für Frostschäden.

Check 9: Wege von Moos und Algen befreien

Nasse, glatte Flächen werden im Winter schnell zur Rutschbahn. Entfernen Sie daher Moos und Algen von Stein-, Holz- oder Plattenwegen.

Das schützt nicht nur vor Stürzen, sondern verlängert auch die Haltbarkeit der Materialien, da sich weniger Feuchtigkeit festsetzt.

Check 10: Stauden und Sträucher mit Augenmaß stutzen

Grundsätzlich gilt: auch im späten Spätherbst lohnt es noch sich, Stauden und Sträucher gezielt zu bearbeiten: Entfernt wird nur, was krank, abgestorben oder stark beschädigt ist, sowie überalterte oder zu dichte Triebe bei Sträuchern.

Blumenbeet mit Raureif in der Wintersonne

Was wird beim letzten Schnitt des Jahres alles entfernt? 

Entfernen Sie alles, was eindeutig krank, abgestorben oder stark beschädigt ist. Solche Pflanzenteile können Pilze und Schädlinge über Winter schützen und sollten daher konsequent herausgeschnitten werden. Auch stark verholzte oder zu dicht gewachsene Triebe an Sträuchern dürfen vorsichtig ausgelichtet werden, damit die Pflanzen gesund bleiben.

Viele andere Stauden - etwa Sonnenhut, Sedum oder Ziergräser - sollten dagegen bewusst stehen bleiben. Ihre trockenen Samenstände bieten Vögeln Nahrung, sorgen für Struktur im winterlichen Garten und schützen die Pflanzenbasis vor Frost. Ein radikaler Rückschnitt ist erst sinnvoll, wenn keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind.

Tipp: Wundverschlussmittel für die Schnittflächen gilt heute für die meisten Fälle als überholt und kann sogar die natürliche Heilung behindern. Nur bei besonderen Situationen - etwa Schnitt an Obstbäumen im Hochwinter oder bei bekannten Krankheitsrisiken - kann ein spezielles, atmungsaktives Wundbalsam sinnvoll sein.

Check 11: Empfindliche Gehölze und junge Bäume schützen

Solche Pflanzen reagieren nicht nur empfindlich auf Frost, sondern generell starke Temperaturschwankungen. Hier sollte besonderes Augenmerkt darauf gelegt werden, den Wurzelbereich und junge Triebe zu schützen. 
Mulchschichten aus Laib, Rindemulch, Stroh oder Tannenreisig bewahren die Wurzeln. Empfindliche Triebe werden mit Jute, Flies oder Kokosmatten wirksam vor Kälte geschützt. 

Check 12: Kübelpflanzen sicher überwintern

Mediterrane Pflanzen

Mediterrane Pflanzen wie Oleander, Olive oder Zitrusgewächse müssen frostfrei ins Haus oder in ein Kalthaus.

Frostharte Kübelpflanzen

Frostharte Kübelpflanzen bleiben draußen, benötigen jedoch Isolierung - etwa durch Noppenfolie, Jute und Holzfüße, damit keine Kälte von unten eindringt.

Wichtig: Gießen Sie über Winter sparsam, aber regelmäßig. Auch im Ruhezustand verdorren Pflanzen, wenn sie komplett austrocknen.

Check 13: Hochbeete pflegen

Räumen Sie die oberste Schicht von Hochbeeten leer, lockern Sie das Substrat auf und mischen Sie Kompost ein. Das verbessert die Bodenstruktur und fördert die Nährstoffverfügbarkeit im Frühjahr.

Entfernen Sie außerdem Schneckenzäune, Rankhilfen und andere Anbauteile, die Frost nicht gut vertragen

Tipp: Falls sich an metallenen Bauteilen Rost zeigt, können Sie diesen mit einem Leinöl-Anstrich ungiftig über den Winter versiegeln. Das gilt auch weit über Hochbeete hinaus.

Check 14: Teich vorbereiten 

zugefrorener Teich im Winter

Entfernen Sie Laub möglichst vollständig - dabei helfen auch Laubnetze. Beides reduziert Faulschlammbildung.

Sofern der Teich flacher als 80 Zentimeter ist und nicht erheblich mehr als zirka 1.500 Liter Volumen hat, sollten Sie einen Eisfreihalter einbringen, um den Fischen und Mikroorganismen den nötigen Gasaustausch auch bei scharfem Frost zu gewährleisten.

Deutlich größere Teiche können darauf verzichten - benötigen aber dennoch regelmäßiges Entfernen von Pflanzenresten.

Check 15: Gartenwerkzeuge reinigen, ölen und einlagern

Wenn alles andere erledigt ist, erhalten Spaten, Scheren, Sägen und Co. etwas Liebe, bevor sie im trockenen Winterquartier verschwinden.

  • Reinigen: Entfernen Sie Erde und Harz, schleifen Sie Klingen bei Bedarf leicht an.
  • Ölen: Ölen Sie alle Metallflächen dünn mit einem säurefreien Werkzeugöl ein.
  • Holzgriffe pflegen: Holzgriffe freuen sich außerdem über etwas Leinöl.

Check 16: Motorgeräte warten

Die finale Wintervorbereitung betrifft letzendlich alles alles, was motorbetrieben ist. Sprich: Akkugeräte, benzingetriebene Gartengeräte und kabelgebundene Geräte gehören gleichermaßen gewartet und winterfest gemacht. 

Akkus richtig vorbereiten

Gartengeräte-Akkus werden idealerweise bei Temperaturen zwischen 5 bis 15 °C gelagert. Laden Sie Akkus auf 80 Prozent auf und kontrollieren Sie den Ladeszustand in regelmäßgen Abständen (circa 1 Mal im Monat genügt). Andernfalls kann es zu einer sogenannten Tiefenentladung kommen. Das bedeutet, die Spannung fällt unter die technisch sichere Mindestgrenze, was die Zellchemie dauerhaft schädigen kann. 

Zweitakt-Mix erneuern

Entfernen Sie händisch zubereiteten Zweitakt-Mix, damit er Vergaser und Co. nicht verklebt. Füllen Sie stattdessen mit fertigem Zweitakt-Mix (Alkylatbenzin) auf.

Tank komplett füllen

Wenn Sie sowieso Alkylatbenzin nutzen, füllen Sie den Tank komplett - das gilt auch für Viertaktmotoren, die mit herkömmlichem Benzin laufen. Das ist besonders bei Metalltanks wichtig, damit keine Luft verbleibt, die Rost fördern kann.

Dieselmotoren schützen

Füllen Sie bei Dieselmotoren den Tank ebenfalls komplett und ergänzen Sie Dieselschutzmittel - herkömmlicher Tankstellendiesel beginnt nach wenigen Monaten, sich zu zersetzen.

Wenn Sie anschließend insbesondere Luftfilter und Messer ebenfalls reinigen und von den Geräten alles entfernen, was Feuchtigkeit anziehen kann (etwa Moos oder Erdbrocken), können Sie dem Winter entspannt entgegensehen.

Wichtig: Wenn Sie frischen Kraftstoff eingefüllt haben, lassen Sie die Geräte nochmals für einige Minuten laufen, damit dieser neue Treibstoff auch in alle Leitungen vordringen kann und der Alttreibstoff verbrannt wird.